Dunkle Schokolade – wirklich gesund?
Du könntest für Schokolade sterben? Damit bist du nicht allein. Und doch gilt die braune Versuchung als Dick- und Krankmacher. Eine Ausnahme bildet bei aller Kritik meist dunkle Schokolade, die sogar gesund sein soll.
Schokolade besteht zunächst einmal primär aus Fett und Zucker, was auch den hohen Kaloriengehalt erklärt. Dieser ist übrigens bei dunkler Schokolade nicht wesentlich geringer als bei Vollmilchschokolade. Kalorien spart man sich durch den Wechsel auf die bitteren Varianten also nicht.
Es geht um den Kakao
Interessanterweise enthält Bitterschokolade nicht weniger Zucker als Vollmilch- oder weiße Schokolade. Die geschmacklichen und optischen Unterschiede hängen mit der Verteilung von Kakaobutter und Kakaomasse sowie der Zugabe von Milchpulver ab. Bitterschokolade enthält sehr wenig Kakaobutter, dafür aber viel Kakaomasse, diese ist in weißer Schokolade gar nicht enthalten.
Der höhere Anteil an Kakaomasse gibt der dunklen Schokolade also ihren typischen Geschmack, umso höher der Anteil, desto intensiver.
Doch die unterschiedliche Zusammensetzung hat nicht nur Auswirkungen auf Geschmack und Farbe, sondern auch auf die gesundheitlich relevanten Inhaltsstoffe. Denn Kakao enthält wertvolle Antioxidantien, die das Herz-Kreislauf-System schützen und den Blutdruck senken können. Weiterhin wird die Insulinsensibilität verbessert.
Das Problem: Wird gleichzeitig mit dem Kakao Milch konsumiert, werden diese Effekte weitgehend neutralisiert. Sprich: Milchschokolade oder weiße Schokolade haben diese positiven Effekte eben nicht. Aber Kakao kann noch mehr: Das enthaltene Theobromin, ein dem Koffein sehr ähnlicher Stoff, wirkt mild stimmungsaufhellend und anregend. Gemeinsam mit anderen Inhaltsstoffen wie Theophyllin macht Schokolade daher in der Tat glücklich. Zudem hilft Kakao dabei, unsere Haut gesund und geschmeidig zu halten, weshalb es auch in vielen Pflegeprodukten enthalten ist.
Art | Zucker | Kakaobutter | Kakaomasse | Milchpulver |
---|---|---|---|---|
Bitterschokolade | 47g | 4g | 48g | - |
Milchschokolade | 48g | 18g | 12g | 22g |
Weiße Schokolade | 46g | 28g | - | 26g |
Durchschnittliche Zusammensetzung von Schokoladensorten (Angaben je 100 g)
Was steckt wirklich drin?
Den Schokoladenherstellern geht es jedoch in erster Linie um den Geschmack, weshalb die bitteren Flavanole, die angesprochenen Antioxidantien, gerne ausgeschwemmt werden. Wieviel davon in der Schokolade wirklich enthalten sind, ist kaum nachzuvollziehen. Man kann aber durchaus davon ausgehen, dass ein hoher Kakaoanteil auch zu einem höheren Anteil von Antioxidantien führt. Während Vollmilchschokolade einen Kakaoanteil von 25 bis 30 Prozent hat, hat die gemeinhin als dunkle Schokolade bezeichnete Zartbitter- oder Bitterschokolade 50 bzw. über 60 Prozent Kakaoanteil.
Wer zu einer dunkleren Schokolade greift, bekommt zudem mehr Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Zink.
Was jedoch ganz sicher in der Schokolade steckt, sind Kalorien, und zwar nicht wenige. Eine 100-Gramm-Tafel weiße Schokolade kommt auf stolze 540 Kalorien, die gleiche Menge Bitterschokolade kommt immer noch auf 480 Kalorien. Gut zu wissen, dass aus gesundheitlicher Sicht viel weniger ausreicht. Mehr als 6,7 Gramm pro Tag brauche es nicht, um die vollen Gesundheitsnutzen zu erhalten, sagen Forscher.
Fazit: Nicht übertreiben!
Ein weiterer Vorteil von Bitterschokolade ist, dass sie viel weniger dazu verführt, große Mengen zu essen. Denn mal ehrlich: Wer bricht sich wirklich nur eine Ecke einer Tafel Vollmilchschokolade ab? Der süße Geschmack verführt hier zum Weiteressen, während wir von bitteren Speisen in aller Regel weniger zu uns nehmen. Regelmäßig ein kleines Stück Bitterschokolade ist also wirklich gesund. Vollmilch- und weiße Schokolade sollte man hingegen wirklich als das wahrnehmen, was sie vor allem sind: Süßigkeiten.